„WENN ICH ENDLICH SCHLANK BIN…“

Verbietest du dir auch so einiges, weil du damit lieber warten willst, bis du endlich schlank bist? Dadurch bremst du dein Leben ganz schön aus. Ich möchte dir dabei helfen, endlich wieder mehr Spaß im Alltag zu haben und zeige dir, wie du dein Leben wieder in die Hand nehmen kannst – egal wie viel du wiegst.

 

ENDLICH SCHLANK SEIN: WIE DICH DIESER WUNSCH AUSBREMST

Es gibt Gedankengänge, die haben wir so tief in uns verinnerlicht und als „Wahrheit“ akzeptiert, dass sie große Auswirkungen auf unser Leben und Handeln haben kann.

„Wenn ich endlich schlank bin, dann…“ ist einer der bekanntesten. 

Viele Menschen, die sich zu dick fühlen und unzufrieden sind, verbieten sich aufgrund dieser Tatsache verschiedene Dinge im Leben. Das können neue Kleidung, eine neue Sportart oder sogar Beziehungen sein. Auch ich gehöre dazu und habe mich häufig in meinem Leben gebremst, weil ich mir immer wieder Sachen erst erlauben wollte, wenn die Waage eine bestimmte Zahl anzeigt.

 

WENN ICH ENDLICH SCHLANK BIN – WIE DIESER SPRUCH DEIN LEBEN BEEINFLUSST

Um dir zu verbildlichen, welchen Einfluss diese Einstellung auf dein Leben haben kann, möchte ich drei persönliche Beispiele mit dir teilen. Vielleicht erkennst du dich darin wieder:

 

1. KEINE NEUE KLEIDUNG KAUFEN

Vor allem als Teenager hatte Kleidung einen hohen Stellenwert für mich – wie bei vielen jungen Menschen. In diesem Alter drückt man die noch nicht gefestigte Persönlichkeit gerne über den Kleidungsstil aus.

Von einem auf den anderen Tag habe ich mir jedoch verboten, neue Kleidungsstücke zu kaufen. Erst, wenn ich mein Wunschgewicht erreicht hätte, wäre eine ausgedehnte Shoppingtour wieder erlaubt. 

Anfangs war mein Hintergedanke dabei, dass dieses Verbot ein Ansporn sei, um etwas an meiner Figur zu verändern. Doch diese Gedanken haben sich sehr schnell verändert: Ich hatte es nicht verdient, mit meiner Figur schöne Kleidung zu tragen.

Nach den ersten Tagen der Euphorie, endlich etwas zu verändern, fühlte ich mich mit der Zeit immer unglücklicher. Meine Lust, mich aufzuhübschen habe ich einfach brutal unterdrückt.

 

2. FOTOSHOOTING MIT DEM PARTNER

Vor einigen Jahren habe ich meinem Mann einen Gutschein für ein gemeinsames Fotoshooting geschenkt. Doch eingelöst haben wir ihn nicht. Denn natürlich hatte ich mir vorgenommen, erst endlich schlank zu werden, bevor wir uns gemeinsam vor die Kamera stellen sollten und teilte ihm das auch mit.

Auch da schwang der Gedanke mit: Das darfst du erst machen, wenn du X Kilo abgenommen hast.

Bis heute bereue ich, keine gemeinsamen Fotos aus dieser Zeit zu haben.

 

3. NEUE HOBBYS LERNEN

Nachdem ich nach einer Knieverletzung mein geliebtes Judo aufgeben musste, habe ich vor einiger Zeit eine neue Sportart gesucht, die ich regelmäßig betreiben kann (und mein Knie mitmacht).

Nach ausführlicher Recherche bin ich auf die ausgefallene Sportart Rhönradturnen gekommen. Ich war sofort begeistert und es schien auch für mein Knie zum großen Teil nicht zu belastend zu sein.

Doch wie oft beim Turnen zieht man für das Rhönrad einen engen Turnanzug an. Deshalb war natürlich mein Gedanke: Das fange ich erst an, wenn ich endlich abgenommen haben.

Konkret heißt das: Ich habe mir einen Sport verboten, der mich beim Gewicht verlieren wahrscheinlich unterstützt hätte, weil ich nicht die richtige Figur dazu hatte. 

Diese drei Beispiele verbindet ein Gedanke: „Ich darf erst anfangen, zu leben und zu genießen, wenn ich endlich schlank bin.“

Mittlerweile weiß ich, dass sich viele Menschen – Frauen wie Männer – von solchen Gedanken massiv einschränken lassen.

Das kann ganz unterschiedliche Auswirkungen haben:

  • Sie machen sich nicht mehr zurecht.
  • Sie trauen sich nicht mehr ins Schwimmbad oder an den See.
  • Sie sind nicht offen für die Partnersuche.
  • Sie trauen sich nicht, den besseren Job zu suchen.

Und das nur: Weil sie es angeblich aufgrund Ihrer aktuellen Figur nicht verdient haben.

 

 

DER TEUFELSKREIS BEGINNT

Allerdings dient dieser Gedankengang eben häufig gar nicht als Ansporn, wirklich etwas an der Figur zu verändern, sondern führt zu einer negativen Spirale, der deine Situation verschlimmert.

Dadurch isolierst du dich nämlich von deinem Leben.

Du verbietest dir Sachen, die dir Spaß machen, die dich mit deinen Freunden verbinden oder die dich beruflich weiterbringen und drückst dadurch auf eine imaginäre Stopp-Taste.

Dein Leben hört in diesem Moment ein Stück weit auf, bis du endlich deine Traumfigur erreicht hast. Erst dann drückst du erneut auf Play und nimmst wieder an deinem Leben teil. Währenddessen bist du es vermeintlich nicht wert, die Dinge zu tun, die dir Spaß machen. 

Das Problem dabei: Du kannst vielleicht dein äußeres Leben zum Anhalten bringen, aber deine Gefühle kannst du nicht unterbrechen.

Mit der Zeit bist du mit der Situation nur noch unzufrieden. Dir fehlt ein Ausgleich, denn alle Entscheidungen entstehen unter Druck. Du musst abnehmen, du musst Sport machen, du musst weniger Essen. 

Aus dieser Situation siehst du nur einen Ausweg: Essen.

Häufig hat Nahrung einen hohen Stellenwert und du belohnst dich selbst mit Essen und bändigst deine Emotionen. Nahrung ist in unserem Gehirn daher fast immer positiv verknüpft. Hast du nichts mehr in deinem Leben, was dich glücklich macht, dann muss eine andere Kompensationsstrategie her – Essen.

Du fühlst dich also unglücklich, weil du mit deiner Figur nicht zufrieden bist, stellst dein Leben auf Pause und greifst vermehrt zum Essen, um die negativen Gefühle zu aufzuwiegen.

Damit schaffst du genau das Gegenteil von dem, was du dir eigentlich wünschst.Wenn du noch mehr zum Thema emotionales Essen erfahren willst, dann höre in meine Podcastfolge Nr. 80 rein: „Emotionales Essen besiegen“.

 

ENDLICH SCHLANK? NEIN, LIEBER ENDLICH LEBEN

Es gibt sicherlich noch 700.000 andere Gründe, warum du dir dieses oder jenes verbietest und warum du glaubst, nicht gut genug zu sein.

Doch damit muss Schluss sein!

Dein Leben passiert jetzt und nicht erst, wenn du in deinen Augen perfekt bist. Natürlich darfst du weiter an dir arbeiten und beispielsweise Gewicht verlieren, wenn das dein Ziel sein sollte. Doch erlaube dir auch schon währenddessen schöne Dinge zu machen und dein Leben nach deinen Wünschen zu gestaltet.

Ein häufiger Nebeneffekt ist übrigens, dass du wahrscheinlich viel leichter deiner Wunschfigur nahekommst, wenn du aktiv und zufrieden bist.

Wie in meinem Beispiel mit dem Rhönradturnen: Bewegung, Aktivität und Spaß bewahren dich nicht nur vor emotionalem Essen, sondern fördern auch deinen Gewichtsverlust. 

Reduziere dich nicht allein auf dein Gewicht, denn du bist natürlich mehr als nur ein äußeres Erscheinungsbild. Du hast ein Recht auf ein erfülltes Leben, egal ob du dem gesellschaftlichen Ideal entsprichst oder nicht. 

Daher ist meine Aufgabe an dich: Prüfe, welche Dinge du dir verbietest und aus welchen Gründen auch immer auf später verschiebst. Schreibe dir eine Liste und dann fang an, dich endlich zu trauen.

Du musst natürlich nicht alle Sachen auf einmal machen. Aber beginne lieber jetzt als später. Mit ganz kleinen Veränderungen. Du wirst schnell merken, wie gut sich das anfühlt und damit neuen Mut für weitere Entscheidungen sammeln. 

 

Viele Menschen setzen ihr Leben auf Pause, bis sie endlich schlank sind. Doch häufig tritt das eben nicht ein und du verfällst in einen Teufelskreis, indem du nur noch unglücklich bist. Beginne also jetzt mit kleinen Schritten, wieder mehr Aktivität und Selbstverwirklichung in deinen Alltag zu bringen. 

Verrate mir gerne in den Kommentaren, ob auch du dir Dinge verbietest, weil du glaubst noch nicht gut genau dafür zu sein. Ich freue mich über deine Erfahrungen zu lesen!

 

 

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